Книга Ut oler Welt - Volksm?rchen, Sagen, Volkslieder und Reime - 150 Seiten
Вильгельм Буш
- Автор: Вильгельм Буш
- Жанр: Литературоведение
- ISBN: 9783742763068
- Издательство: Bookwire
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Die Schwarze Prinzessin. Es war einmal ein K?nig und eine K?nigin, die kriegten gar keine Kinder. Da sagte die K?nigin: "Ich wollte, ich kriegte ein Kind und wenn es auch vom Teufel w?re." Nicht lange darnach ward die K?nigin schwanger und gebar ein kleines Kind, das war eine Dirne. Sie ward, wie sie wuchs, von Tage zu Tage sch?ner, so da? sie ein jeder, der sie sah, von Herzen gerne leiden mochte. Den Tag aber vor ihrem f?nfzehnten Geburtstage sagt sie auf einmal zu ihrem Vater: «Morgen, Vater, mu? ich sterben.» "Mein liebes Kind," sagte der K?nig, "sprich mir doch nicht von sterben." "Doch Vater! Ich wei? gewi?, da? ich morgen sterben mu?. Eins mu?t du mir aber versprechen: da? mein Sarg in der Schlo?kirche vor den Altar gestellt und ein ganzes Jahr lang jede Nacht Wache dabei gehalten wird. Wenn sich dann unter der Wache Einer findet, der nichts Schlechtes gethan hat, so kann der mich wieder erl?sen." Das mu?te der K?nig versprechen und ihr die Hand drauf geben. Wie die K?nigstochter gesagt hatte, so kam es auch. Den andern Tag nahm sie noch von Vater und Mutter Abschied, legte sich und starb und ward darnach kohlschwarz. Der K?nig lie? sie nun in ihrem Sarge in die Schlo?kirche vor den Altar stellen mit einer Wache dabei, wie die Prinzessin es verlangt hatte. Des Nachts, da die Glocke gerade Zw?lf schlug, fuhr die Prinzessin aus ihrem Sarge, packte die Wache, drehte ihr den Hals um und warf sie in ein finsteres Gew?lbe, das da unter der Kirche war. Sobald aber die Glocke Eins schlug, mu?te sie wieder in ihren Sarg hinein. In der zweiten Nacht ging es ebenso. Als die Glocke Zw?lf schlug, fuhr die K?nigstochter aus ihrem Sarge, drehte der Wache den Hals um und warf sie in das Gew?lbe, das unter der Kirche war. In jeder folgenden Nacht ging es ebenso; jeden Morgen war die Wache verschwunden und kein Mensch wu?te, wo sie geblieben war. Nun wollte zuletzt keiner mehr bei der K?nigstochter wachen.